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Johann Michael Sailer (1751–1832)

Johann Michael Sailer wurde am 17.11.1751 in Aresing geboren und starb am 20.05.1832 in Regensburg.

Nachdem er in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen war, jedoch durch den damaligen Priester in Aresing finanzielle Unterstützung erhielt, konnte er 1762 sein Studium antreten. Dieses absolvierte er am Jesuitengymnasium in München – heute das Wilhelmsgymnasium – im Jahre 1770.

Danach trat er dem Jesuitenorden bei und studierte in Ingolstadt Theologie. Er war bis zur Auflösung des Ordens 1773 Jesuitenbruder. 1775 empfing er in Augsburg die Priesterweihe. 1780 trat er in Ingolstadt seine erste Lehrtätigkeit an – er wurde Professor für Dogmatik.

Jedoch wurde er 1781 bereits wieder entlassen. In den drei Jahren der Arbeitslosigkeit, die für ihn folgten, schrieb er einige seiner bekanntesten Bücher.

1784 kam er an die Universität Dillingen, den Vorläufer des Johann-Michael-Sailer-Gymnasiums. Hier wurde er als Professor für christliche Ethik angestellt. Kurz darauf erhielt er die Professur für Theologie. Die Jahre an der Universität Dillingen bezeichnete er oft als die glücklichsten Jahre seines Lebens.

Er lehrte als erster auf Deutsch, obwohl man damals die Vorlesungen standardmäßig auf Latein hielt. Bei den Studenten war er sehr beliebt und sein Ruf zog viele Studenten – teilweise sogar aus dem Ausland – an die Universität. Auch pflegte er einige Freundschaften mit protestantischen Gelehrten, was damals sehr ungewöhnlich für einen katholischen Priester war. Dies erweckte Neid und Misstrauen gegenüber Sailer bei den anderen Professoren. 1794 wurde er schließlich als Illuminat und Ketzer bezichtigt und seines Amtes enthoben. Es folgten fünf weitere Jahre der Arbeitslosigkeit, in denen er weiterhin Bücher und andere Schriftstücke verfasste. 1799 trat er erneut den Beruf des Professors an, diesmal für Theologie, wieder in Ingolstadt. Bereits ein Jahr später wurde er nach Landshut versetzt, wo er unter anderem auch König Ludwig l. von Bayern unterrichtete. 1810 ernannte ihn die Bayerische Akademie für Wissenschaften zum auswärtigen Mitglied, elf Jahre später wurde er Domkapitular in Regensburg.

1822 empfing er die Bischofsweihe und 1825 wurde er in Regensburg zum Domprobst. Vier Jahre später wurde er zum Bischof von Regensburg ernannt.

Quellen:

  • Specht, T. (1902): Die Geschichte der ehemaligen Universität Dillingen (1549-1804), Herder-Verlag: S. 510, 523, 525, 527, 538, 592.

  • Baumgartner, K. (2011): Johann Michael Sailer – Leben und Werk, Verlag Butzen & Becker: S. 16, 18, 132.

  • Baumgartner, K. (2011): Johann Michael Sailer (1751-1832) – ein Leben in Begegnungen, Verlag Friedrich Pustet: S. 14, 15, 182, 183, 186.

  • https://johann-michael-sailer.de/j-m-sailer/lebenslauf.html
    (zuletzt aufgerufen: 06.07.2025)